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Färberei Richthof

 

Textilien, gefärbt mit synthetischen Farben: heute der Normalfall. Textilien - sowohl Wolle als Flocke und als Garn, als auch Seidenstoffe und -garn, seltener auch Hanf und Baumwolle - in Handarbeit nach überlieferten und neu entwickelten Rezepten in 15 Standardfarben gefärbt: Das ist die Spezialität der Färberei auf dem Richthof. Dazu verwenden wir vorwiegend Indigo, Cochenille, Reseda, Krapp und Walnuss, auch in Kombinationen.

 

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Pflanzenfarben nach und nach von synthetisch hergestellten Farbstoffen verdrängt. Somit entstanden die Farben nicht mehr durch Lebensprozesse in Pflanzen, sondern durch industrielle Fertigung aus leblosem Material (Anilin-Farben).

Als bislang letzte Werkstatt kam 1986 die Pflanzenfärberei zu den Werkstätten der Lebensgemeinschaft hinzu. Von Anfang an war es selbstverständlich, dass nur mit natürlichen Mitteln gefärbt werden sollte - ohne Verwendung giftiger Schwermetalle - und auch nötige Beizen und Wäschen die Umwelt so wenig wie möglich belasten sollten. Betritt man die Färberei, fällt ein grosser Tisch auf, an dem bei oft lebhafter Unterhaltung gefärbte Wollflocke gezupft und Märchenwolle zum Verkauf in kleine Tüten abgepackt wird. An einem zweiten Tisch wird gewebt oder gefilzt. Das Abwiegen und Kardieren der Wolle geschieht an einzelnen Arbeitsplätzen an den vielen Fenstern, die natürlich für Licht an den Arbeitsplätzen sorgen. Beachtens- und auch sehenswert ist das Mobiliar, das in unserer Tischlerei hergestellt wurde.

Die durch Auskochen von Pflanzen oder Cochenilleläusen gewonnenen Essenzen spiegeln die gesamte Farbenvielfalt der Natur. Der Betrachter (und hoffentlich dann auch der Kunde) nimmt eine ausserordentliche Farbharmonie wahr, die als wohltuend empfunden wird. Die Naturfarben bewirken dieses harmonische Miteinander der Farben. Das ist ein Grund, warum hier die alten Färbekünste wieder gepflegt und Pflanzenfarben den synthetischen Farbstoffen vorgezogen werden, auch wenn dieses Naturverfahren wesentlich aufwändiger und sensibler zu handhaben ist. Es wird in besonders umweltschonenden Verfahren gearbeitet. Durch das Beizen wird die Wolle bzw. Seide für die Färbung vorbereitet. Die Farbe zieht langsam und schonend auf die Naturfasern auf. Geringe Farbabweichungen von hier gezeigten Mustern und von Färbecharge zu Färbecharge sind natürlich nicht zu vermeiden. Sie sind durch das Produktionsverfahren bedingt.

Mehr als dreissig Menschen (Erwachsene seelenpflege-bedürftige mit ihren Betreuern) färben Rohwolle, Garne und Stoffe mit Pflanzenfarben, z.B. als Märchenwolle, Wiegenhimmel, Seidentücher oder Seidenschals. Vorbereitung zum Färben und zur Weiterveredlung danach erweitern die Arbeitspalette. Jeder hat eine besondere Vorliebe und Stärke für eine spezielle Tätigkeit, viele brauchen mehr Hilfen, als allgemein üblich, aber im Zusammenwirken der verschiedenen Begabungen entstehen Produkte, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen. In Arbeitsgruppen z.B. beim Lockern der Wollflocke oder beim Filzen, an Einzelarbeitsplätzen, beim grammgenauen Wiegen der Wolle oder am Färbekessel – jeder sucht und findet den Arbeitsplatz, der ihm liegt. Neben der nötigen Färbe- und Packarbeit werden schöne gerahmte Märchenwollbilder und Puppen aus Märchenwolle gefertigt, und die Wolle zu Garn versponnen, daraus werden Schals gestrickt und Läufer oder Sitzkissen gewebt. Es ist seit langem ein Anliegen, nicht nur recht einfache Packarbeiten zu verrichten, sondern die in so wunderbaren Farben gefärbten Wollen und Seiden weiter zu verarbeiten und damit auch zu zeigen, was man alles aus diesen Materialien herstellen kann.


Seidentücher und Wiegenhimmel sind zusammen mit den Strickgarnen weitere Schwerpunkte der Arbeit.

Märchenwolle ist seit Jahren ein Schwerpunkt der Produktion. Dieses Spielmaterial aus pflanzengefärbter Schafwolle, also aus reinen, ungiftigen Naturstoffen, wird seit Jahrzehnten in Kindergärten und Schulen, aber auch im Hobbybereich z.B. zum Filzen verwendet.

Jährlich findet an jedem ersten Maiwochenende auf dem Richthof der grosse Frühlingsmarkt statt, im Nachbardorf Sassen bei Queck gibt es am zweiten Adventswochenende eines jeden Jahres den aussergewöhnlich beliebten Adventsmarkt, des weiteren stellt die Färberei im Rahmen der Lebensgemeinschaft auf verschiedenen Handwerkermärkten aus.

In vielen Jahren entwickelte sich eine gute Geschäftsfreundschaft zur Firma Hess Natur GmbH, die regelmässig besonders im Weihnachts- und im Babykatalog Produkte der Färberei und anderer Werkstätten vertreibt.


Kontakt zur Werkstatt:  Tel.: 06653-14-251  Fax: 06653-14-253  Email: → @